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DIE GEHEIMNISSE DES ALTEN MONDTEMPELS
"Nur der Mond weist den Weg zum Morgen,
erlaubt der Sonne einen neuen Tag…"

In diesem Jahr bespielen wir das Setting des alten Mondtempels, gelegen in der Terra Incognita unmittelbar hinter der anreanischen Grenze. Der Ort und seine Gemeinschaft haben den Gefahren des Landstrichs in den letzten Jahre erfolgreich getrotzt. Einsam und abgeschieden gehen seine Bewohner Tag für Tag ihren rätselhaften und uralten Riten nach.
Nur einmal alle paar Jahre, wenn eine besondere Konstellation den Mond am Nachthimmel hell erstrahlen lässt, gewähren sie auch Gästen den Zutritt. Dann vollziehen sie die mysteriöse Zeremonie des „Luna Plena“. All jene, die ihr beigewohnt haben, berichten davon, dass sie die Kraft des Mondes durchströmte und sie den tiefen Segen der Götter fühlten, der sie jahrelang begleitete. Du kannst bei diesem seltenen Ereignis einer der Gäste sein…
Beinahe Vollmond…
Es ist eine klirrend kalte Winternacht und der Vollmond taucht die schneebedeckten Felder in sein fahles Licht. Hin und wieder ist in der Ferne der klagende Ruf eines Käuzchens zu hören, wimmernd und unheilvoll. Dann herrscht wieder Stille. Auch Galan versucht mit seinen Schritten im knirschenden Schnee möglichst keine Geräusche zu machen, so als wolle er die Erhabenheit der Szenerie nicht stören. Dann blickt er auf und sieht den klaren Mond am Nachthimmel über dem fernen Tempel. Der Anblick lässt ihn erneut erschaudern, auch wenn er ihn schon so oft gesehen hat. Aber in diesen besonderen Nächten, in denen das Sternbild des Mikhal und das ewige Schiff des Galgaliel hell erstrahlen, geht von Luna eine besondere Kraft aus, die ein jeder sofort spürt. Noch hat er sein volles Licht nicht entfaltet aber in wenigen Nächten wird es soweit sein. Galan spürt, wie aufgeregt er ist, denn noch nie hat er die Zeremonie des Vollmonds im Tempel miterlebt. Es wird eine Erfahrung sein, die er niemals vergessen wird. Liebevoll streichelt er den glatten Mondstein, der an einer Kette um seinen Hals hängt und von dem eine durchdringende Kühle ausgeht. Dann setzt er seinen Weg den Berg hinauf zum Tempel fort. An seiner Seite baumelt eine Tasche voll mit Mondschleierkraut, genau wie es ihm der Vater aufgetragen hat.
Als die Schritte des jungen Tempeldieners verklungen sind, liegt wieder absolute Stille über den Feldern. Nur das Käuzchen ruft seinen immer gleichen Totengesang. Und wer genau hinhört, der vernimmt darin leise Stimmen, unverständlich und sanft. Ein feiner Dunst steigt allmählich vom Himmel herab und legt sich über die schneebedeckte Erde. Das volle Mondlicht lässt Schatten entstehen, die die Sinne verwirren. Beinahe sieht es so aus, als ob sich Gesichter im Nebel formen und dann wieder vergehen…
Was verschlägt Dich im tiefsten Winter zum abgelegenen Mondtempel?
- Bist Du während Deiner Wanderschaft nur auf der Suche nach einer vorübergehenden Bleibe und weißt aufgrund einer alten Landkarte, dass es den Mondtempel hier gibt?
- Oder hast Du gar davon gehört, dass in diesem Jahr die Zeremonie des „Luna Plena“ auf dem Mondtempel wieder vollzogen werden wird und bist gespannt, was dich dort erwartet?
- Oder bist Du nur zufällig hier, weil Dich die Launen des Winters von Deiner Reiseroute weit fort getrieben haben und Du aus der Ferne das Leuchten der Tempelburg entdeckt hast?
- Bist Du vielleicht sogar geladener Gast, weil Du eine bekannte Persönlichkeit bist, die die Tempeldiener zur Jahreswende eingeladen haben könnten?
- Hast du in alten Schriften davon gelesen oder hat es dir jemand erzählt, dass in diesem Jahr ein besonderer Mond zur Jahreswende am Firmament erscheint und was könnte ein besserer Ort als der Mondtempel sein, um dieses Ereignis zu feiern?
- Bist Du auf der Suche nach neuen Abenteuern und der Mondtempel liegt sowieso auf Deiner Reiseroute?
- …
"LUNA PLENA"
„Du musst dich wirklich beruhigen!“ schreit die Tempeldienerin Sybil den jungen Mann an, während sie ihn fest an den Schultern gegen die Wand drückt. Ihr Gegenüber, Vater Pahadron, zittert am ganzen Körper, seine Gesichtszüge sind voller Panik verzerrt. Schweiß rinnt ihm über die Stirn. Immer wieder schüttelt er den Kopf, so als könne er damit zur Ruhe kommen, doch es gelingt ihm nicht. Er kämpft gegen den festen Griff der Frau an, will sich daraus befreien. Vergebens. „Sie ist erstaunlich stark“, denkt er noch. Dann starrt er voller Zorn in die kühlen, beinahe weißen Augen von Sybil. Wie viele Tempeldiener, so ist auch ihre Pupillenfarbe während der Jahre im Mondtempel ausgeblichen. Ihre Augen erinnern immer mehr an das kalte Weiß des Mondes.
„Ich kann nicht“, stammelt Pahadron. Seine Stimme klingt flehend. „Ich habe selbst so viele Zeremonien miterlebt aber dieses Mal ist etwas anders!“. Sybils Gesicht verrät keine Regung aber sie lockert ihren Griff. Dann flüstert sie, damit auch ihr Gegenüber seine Stimme senkt und sie nicht noch mehr Aufsehen erregen, als sie es beide an diesem ruhigen Ort ohnehin schon tun. „Das sagst du nun seit ein paar Tagen. Aber du kannst nicht sagen, was du genau spürst oder wo deine Angst herkommt. Und niemand anderer hier hat diese Gefühle!“
Pahadron atmet langsam durch die Nase ein und aus. Die Panikattacke schwindet, die beklemmende Angst verblasst, die Gedanken klären sich. Sybil hält ihn nun nicht mehr fest und er stützt sich mit einem Seufzer auf dem Fenstersims ab. Mondlicht filtert durch die Glasscheiben und badet den Vater in einem hellen Schein. Er schreckt auf und geht wieder in den Schatten. Das Licht von Luna hat ihm stets so viel Frieden und Gelassenheit geschenkt. Doch seit ein paar Tagen scheut er davor zurück, denn es fühlt sich auf einmal seltsam kalt und unbarmherzig an. „Ja, du hast wohl recht“, sagt er mit leiser Stimme mehr zu sich selbst als zu Sybil. „Bitte hilf mir, meine Gedanken zu ordnen.“ Die Tempeldienerin tritt an ihn heran und umarmt ihn steif. „Das werde ich“, flüstert sie. Ihre Worte sind so kühl wie das Mondlicht…


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